Donnerstag, 2. Oktober 2008

2. Tag

Uah, 4:30 Uhr aufgestanden. Verdammt kalt hier, so nah am Gebirge und bei 2°C Außentemperatur. Möchte gar nicht wissen, wie ich mich ohne die warme BW-Pferdedecke fühlen würde.
Nach der üblichen Morgenwäsche und dem Bettbauen treten wir vor dem Block an und werden von unserem Schleifer Liebling Galopolos abgeholt und zum Frühstück geführt. Die bei uns Entsetzen auslösende Ansage von ihm:
"Ich werde einen Kaffee trinken. In der Zeit dürfen sie frühstücken. Wenn ich aufstehe, heißt das für alle aufstehen". Najo, dass wir nicht eine halbe Stunde gemütlich dort sitzen würden, hatten wir erwartet. Aber das nicht. Und bis 109 Mann, anstehend in einer einzigen Schlange, ihr Frühstück haben, vergeht einige Zeit. Ich kann nur sagen, dass ich an diesem Morgen nichts zwischen die Zähne bekommen habe außer einem Apfel, den ich mir in die Tasche stecken und dann später essen konnte.

Für heute war die Hauptuntersuchung anberaumt, zu der es gestern nicht mehr kam. Ich war als allererster beim Zahnarzt - nichts -> weiter zum normalen Arzt -> nichts -> raus, vor dem Block antreten. Das ganze hat geschätzte 5 Minuten gedauert.
Das ganze für 109 Mann plus die Pausen des SanPersonals machte das siebeneinhalb Stunden _Stehen_ vor dem SanBereich. Bei Kälte, Wind und zwischendurch immer wieder Regen. Vor allem waren wir alle noch in Zivil gekleidet und somit kaum vor Kälte geschützt. Galopolos stand in warmer Feldkleidung vor uns, konnte sich auch ein "Ich zieh mir jetzt Handschuhe an, wenn sie auch welche haben, dürfen sie die auch anziehen" nicht verkneifen. Zwischendurch ging es immerhin zum Mittagessen, und alle waren für die Bewegung so dankbar, dass man davon, dass das Mittagessen innerhalb von 20min (für die ersten der Schlange) heruntergeschlungen wurde, kaum etwas mitbekommen hat.
Beim weiteren Stehen war es dann auch sehr angenehm zu sehen, wie die gesamte Kaserne nach und nach ihre Autos belud und fortfuhr, um das durch den Feiertag entstehende verlängerte Wochenene zu genießen. Für uns war bereits angesagt worden, dass wir sowohl den Feiertag morgen als auch Samstag Dienst hätten. Allgemeine Freude machte sich natürlich breit.

So ist auch dieser Tag gelaufen, und man glaubt gar nicht, wie anstrengen einfaches Stehen sein kann. Abends war zwar noch ein Treffen der Gruppe mit Vorstellung geplant, wurde aber aufgrund des langen Tages verschoben.
Ich schätze mal, ich werd verdammt gut schlafen können.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Dienstantritt, Tag 1

Die Einberufung hatte zwar 16 Uhr als Angabe, vor ca einer Woche jedoch kam ein weiterer Brief, nach dem ich schon um 14 Uhr anzutreten hatte.
Bereits um 12 Uhr kamen wir an der Kaserne an, Wache passiert und ab auf den Parkplatz. Danach zu Kompanie 7 Block 5, wo die Einschleusung stattfinden sollte. Dummerweise speisten die zukünftigen Kameraden gemütlich in der Kantine, weshalb für uns Rekruten warten angesagt war.
Auch, als es endlich losging, vollzog sich das Ganze nur schleppend. Reingehen, von mehreren Stapeln Formulare nehmen, Block, Kuli, Bleistift usw. nehmen und erstmal ausfüllen. Stationenweise mussten dann einige Formulare abgegeben werden, wofür es wiederum andere gab. Weitere Beschreibungen sind vollkommen unspektakulär und langweilig, deswegen überspringe ich mal die Einschleusung.
Irgendwann jedenfalls waren dann die 106 Mann fertig eingeschleust und auf Stuben verteilt. Naja, eigentlich sollten es 109 sein. Aber einer ist statt nach Frankenberg (Hessen) zur Kaserne Frankenberg (Sachsen) gefahren, von den anderen beiden wusste man nichts weiteres.

Bei der Einstandsuntersuchung wurde zunächst ein Hör- und Sehtest durchgeführt, die ich ohne Beanstandung hinter mich brachte. Noch schnell zur Toilette und dann unten auf den nächsten Test warten. Dort musste eine Urinprobe abgegeben werden - toll. Mit Müh und Not etwas in den Becher gebracht, stellt sich heraus, dass bei der Einschleusung ein Fehler gemacht und ein Formular gar nicht ausgegeben wurde. Auswirkung: Urinprobe wegschütten, Formular abholen, wiederkommen, neue Urinprobe herstellen. Naja, irgendwie hab ich auch das geschafft. Ergebnis: kein Problem. Dummerweise war es bereits ~22 Uhr, als endlich alle Mann durch waren. Zur Hauptuntersuchung kam es also nicht, da wir dann das langersehnte Mittagessen empfingen. Schnitzel auf Brötchen war zwar nichts umwerfendes, kam uns aber dennoch göttlich vor. Noch die Bettwäsche aus der Wäschekammer abholen und nichts wie ins Bett.

Noch etwas zur Aufteilung:
Ich landete mit 5 Kameraden auf Stube 101, zugeteilt 1. Gruppe 1. Zug Teilzug a(lpha). Wir sind halbe-halbe Ossis und Wessis, ein SaZ12 (FA) dabei. Alle (nach bisherigem Urteil) voll in Ordnung und hoffentlich gute Kameraden.
Unser GrpFhr (Gruppenführer) scheint ziemlich in Ordnung zu sein, auf jeden Fall menschlich. Als HF (Hauptfeldwebel) haben wir in ihm den ranghöchsten von allen GrpFhr unseres Zuges. StGrpFhr ist ein StUffz, sehr jung und ebenfalls menschlich.
Was man überhaupt nicht von dem Fw (Feldwebel) sagen kann, der unseren Zug innerhalb der Kaserne geführt hat, da wir uns während des Dienstes nicht alleine dort bewegen dürfen. Er hat einen griechisch klingenden Namen, weshalb ich ihn immer in Gedenken an Einsl1ves Grill Stube Salonik "Galopolos" oder einfach "der Grieche" nenne. Er ist der typische Schleifer der Kaserne und fühlt sich am wohlsten, wenn er herumschnauzen kann.
Wird jedenfalls noch ziemlich lustig, wann immer wir mit dem zu tun haben werden. Soviel ist gewiss.

Ich bin Soldat.

Ab genau jetzt, 01.10.2008, 0:00 Uhr ist es soweit: ich gelte nicht mehr als "Zivilist", mein Wehrdienstverhältnis beginnt.
Damit verbunden darf ich jetzt auch keinen zivilen Arzt mehr besuchen, sondern mich ab später auf das beste freuen, was man als Kassenpatient an medizinischen Leistungen erwarten kann.

In neuneinhalb Stunden (ziemlich humane Zeit) wird Patrick vor der Tür stehen und dann geht es ab nach Frankenberg.

Die Stubenverteilung handhabt jede Kaserne unterschiedlich, vielerorts allerdings würden die Gruppen so aufgefüllt, wie die Rekruten an der Kaserne eintreffen. Und entsprechend dann auch die Stuben.
Auf genau so ein Verfahren hoffen Patrick und ich für morgen, um in einer Gruppe sowie Stube zu landen.
Man wird sehen.

Ich mag übrigens dieses Smilie: Smilie

Sonntag, 28. September 2008

Hurra, hurra, ein Blog ist da

Hab ich also wie geplant so ein "Blog" angelegt, in dem ich - wann immer es mir möglich ist - meine Erlebnisse während des Grundwehrdienstes niederschreiben werde. Zusätzlich gibt es Fotos, wenn es mir gelingt, solche zu schießen.
Sofern ich überhaupt dazu komme... und irgendwie eine Möglichkeit finde, mich mit dem Internet zu verbinden, um die Inhalte hochladen zu können.

Im Forum der Bundeswehr habe ich ja schon so manches lesen dürfen. Von Fernseher samt PS2 auf der Stube - natürlich von GrpFhr authorisiert. Da sollte man eigentlich meinen, dass der kleine, harmlose Lappi kein allzu großes Problem darstellen dürfte.
Schon eher die Frage, wie man selbigen unterbringt. In o.g. Community gab es Tips wie "im Auto" oder "in einem verschlossenen Leerspind". Hoffe ich mal, dass sich mir eine Gelegenheit bietet.

Mittwoch geht's übrigens los.

Zufallsbild

Countdown-Hilfe

Aktuelle Beiträge

Naja, lieber stundenlange...
Naja, lieber stundenlange Theorie als draußen im Matsch...
Erik (Gast) - 10. Aug, 22:14
schade...
... dass hier nicht weiter gebloggt wird. Ist ein interessanter...
marinephotos (Gast) - 17. Dez, 19:56
Bundeswehrhose
In der richtigen Armeebekleidung funktioniert das Schiessen...
Bundeswehrhose (Gast) - 14. Nov, 13:34
Schade
Schade das dieser Blog nicht mehr weiter betrieben...
Bundeswehr Schuhe (Gast) - 14. Okt, 19:49
Super!
Hallo, sehr netter Text. Wer weitere Informationen...
Peter (Gast) - 13. Okt, 18:22

Links

Suche

 

Status

Online seit 6194 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Aug, 22:14

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren